Lieber Weihnachtsmann,
es war wirklich sehr nett von dir, dass du uns für unseren Spieltag am Sonntag ein bisschen Weihnachtszauber geschickt hast. So haben wir nicht nur 6 Punkte geholt und sind weiterhin Tabellenführer, sondern viele wundersame, zauberhafte, funkelnde Dinge sind geschehen. Da du vermutlich deine Rentiere füttern musstest und deshalb nicht persönlich vorbeikommen konntest, hab ich dir kurz aufgeschrieben wie es war:
Im ersten Spiel des Tages traten wir gegen den TSV Heusenstamm an. Im Hinspiel hatten wir zwar deutlich 3:0, aber ziemlich wackelig und in jedem Satz nur knapp gesiegt. Die Stimmung war diesmal von Anfang an gut, die Bank sang um ihr Leben und auf dem Feld lief es rund. Vor allem über die Mitte punkteten wir mit gut platzierten Angriffen, aber auch die Außenangreiferinnen setzten sich durch. Der Block stand so gut, dass die Heusenstammerinnen ein ums andere Mal versuchten mit kurzen Bällen zu punkten, doch Katha und Nina hielten ihre Arbeitsfläche sauber. Das Beste an diesem Spiel: Unsere Angaben gingen rüber. Weihnachten hin oder her, im letzten Spiel haben wir eindeutig zu viele Geschenke verteilt. Jetzt lief es bestens und wir konnten so direkt Druck aufbauen. Mit guter Laune, viel Mut und tollen Aktionen konnten wir die Sätze zu +10, +15 und +18 verpacken.
In der Pause gab es Arschschießen mit Simon, Anfeuern im Tie-Break der Herren, keinen Kuchen und viel Spaß. Dann ging es weiter mit Spiel zwei, wir gegen den BSC. BSE klingt zwar lustiger, soll man ja aber nicht sagen, das haben wir kapiert. Die Ansage war: Ein sauberes Spiel machen! Irgendwas lag dann aber doch in unserer staubigen Hallenluft. Es lag vielleicht an den orkanartigen Stürmen, die das Gebläse übers Feld schickte. Wir sahen einen Tusch, war wohl keiner. Wir sahen den Ball im Feld, war wohl aus. Wir sahen den Ball auf dem Boden, nein, war er wohl doch nicht. Wir wollten schön unsere böse Seite zum Vorschein bringen, als es diese merkwürdigen Vorfälle plötzlich auch zu unseren Gunsten gab: Wir spielen den Ball ins aus, er ist trotzdem drin. Wir spielen den Ball fünfmal hintereinander, nein -weiterspielen, alles ok. Der BSC steht im Läufer eins völlig richtig, macht nichts, wir bekommen trotzdem einen Punkt geschenkt. Es ist eben Weihnachten. Der erste Satz startet gleich furios, ein schnelles Spiel, wir geben Gas aber die Offenbacherinnen wehren sich auch ordentlich. Wir zeigen eine tolle Mannschaftsleistung und siegen mit +15 Gegenpunkten. Ups, da hat Michi uns wohl zu viel gelobt und wir werden übermütig, plötzlich schleichen sich Fehler ein, die Gegnerinnen nutzen das sofort aus und lassen uns rennen. Wir kommen nicht mehr hinterher, versuchen noch zu kämpfen aber geben schließlich mit einer verschlagenen Angabe und nur 22 Punkten auf der Habenseite auf. Michi sagt, er wünscht sich 3 Tabellenpunkte aus diesem Spiel, egal wie wir das jetzt anstellen. Und wir wollen ja nicht, dass er sich unnötig aufregt, also tanzen wir Samba, Samba, vermummen uns gegen den Sturm und sehen so gleich respekteinflößender und vor allem sexy aus – fehlt nur noch ein Karpfen. Plötzlicher tosender Applaus, die Fans kreischen und fallen in Ohnmacht, waaaaahnsinn, was war los? Es ist geschehen: Andrea hat es geschafft, ihre erste Angabe von oben in einem Ligaspiel über das Netz zu schlagen! Nicht nur das, sie macht es gleich nochmal. Echt klasse, das ist nur der Anfang ihrer Karriere! Das Spiel läuft weiter auf sehr hohem Niveau, aber jetzt können wir uns wieder durchsetzen und gewinnen zu +22 und zum krönenden Abschluss zu +14. Ein gutes Spiel, dass uns viel Spaß gemacht hat.
So lieber Weihnachtsmann, dann jetzt ab nach Hause. Ach nein, halt stop! Da war doch noch was – Weihnachtsfeier! Jessi und Michi teilen sich für die nächsten 3 Wochen Tortellini im Lehrerzimmer. Was sonst noch geschah? Ich hab für dich mal ein paar Gedanken gelesen und notiert:
Diana: „Verdammt nochmal, es heißt Lauras STERN und nicht Lauras TRAUM!“
Anke: „Spaghetti. Aber ohne Soße.“
Janina: „Lagen hier nicht vorhin eigentlich Chips und sowas rum?“
Nadine: „Danke, dass ich den Siegpunkt machen durfte!“
Maike: „Hatschie.“
Nina: „Anke, hör sofort auf zu zischen!“
Sylwie: „Und ganz plötzlich wurde der Zahn ins Auge gehebelt. Ups.“
Katrin: „Ich spiele ab sofort immer mit langen Ärmeln. Auch im Hochsommer.“
Basti: „Oh gott, wann gehen die endlich alle nach Hause?!“
Andrea: „Ich war auf dem richtigen Weg zu Jessi und dann plötzlich hab ich mich verlaufen und war in Schweden.“
Ezgi: „Karpfenkalender? Denn darfst du überall aufhängen wo du willst. Nur nicht in dieser Wohnung.“
Jessi: „Hauptsache, ich hab am Ende nicht den furchtbaren Gürtel.“
Katha: „Hauptsache, ich hab am Ende nicht die furchtbare Fliegenklatsche.“
Vanessa: „Hauptsache, ich muss nicht Schrottwichteln.“
Sonja: „Nächstes Jahr bin ich wieder dabei.“
Michi: „Wo kann ich mir bloß eine Superman-Unterhose kaufen? Beste.“
Wir freuen uns auf den zweiten Teil der Rückrunde im neuen Jahr und sind ein bisschen traurig, dass wir uns über die Feiertage alle nicht sehen. Mehr noch freuen wir uns aber über unsere Tabellenführung und sind motiviert, den Punkteabstand zu erhalten. Frohe Weihnachten.
Deine Damen 2
VC Ober-Roden II – TSV Heusenstamm 3:0 (+10, +15, +18)
VC Ober-Roden II – BSC Offenbach 3:1 (+15, -22, +22, +14)