Liebes Tagebuch,

vorgestern las ich es zwischen den Zeilen im Whats-App-Verlauf der Balu-Crew heraus, wie eine fettgedruckte Überschrift einer Zeitungsanzeige: „Aushilfs-Außenangreiferin dringend gesucht“
Ich checkte also rasch meinen Kalender, versicherte meinem eigenen Trainer noch ein weiteres Mal, dass man sich wirklich erst ab dem dritten Einsatz in einer höheren Liga festspielt und meldete mich nach seinem „OK“ begeistert bei der Mannschaftskapitänin der Damen1 mit einem kurzen: „Hey, ich hab Zeit und Lust und kann sehr gerne aushelfen, wenn keiner was dagegen hat.“
Lebenslauf und Bewerbungsschreiben waren nicht nötig, ich war sofort eingestellt.

Am Spieltag heute stellte sich dann schnell heraus, dass dieses Mal wohl alles anders laufen sollte als gewohnt. Nicht, dass ich dann so ganz spontan doch auf der Mittelposition, statt Außen, aushelfen sollte. Das war ja eigentlich wie immer, denn über die Mitte angreifen und blocken kann ich eh. Und flexibel bin ich sowieso.
Nein,
– die Libera griff heute plötzlich über Außen an.
– Die zweite, eigentliche Außenangreiferin wurde dann halt mal eben zur Diagonalspielerin ernannt.
– Die zweite Libera wehrte hinten dieses Mal über die 6, statt, wie gewohnt, über die 5 ab.
– Für die Außenangreifer galt das Gleiche, logischerweise nur andersherum.
– Wir spielten das 5-1-System, nicht, wie sonst, das 4-2-System. Wurde vorher zwar nie trainiert, ist doch aber auch egal.
– Es hieß „Balu“ beim Zusammenkommen in der Mitte und nicht „Bazinga“, verdammt!
– Ich durfte weder meine Trikotnummer 3, noch die 15 tragen (Wie gesagt, flexibel! Dann eben die 18. Sah auch gut aus!).
– Die Gegner waren gar nicht mal so schlecht wie die Tabelle verriet und vorher angekündigt wurde.
Und warum war eigentlich noch einmal der eigentliche Trainer, nämlich Uli, nicht da, sondern Andi?

Naja, was soll´s?! Unbedeutend! Ich betone noch einmal „FLEXIBEL“.
Wir versuchten, trotz der Umstände, alles zu geben. Bei den Aufschlägen gaben wir jedoch wohl etwas zu viel, denn die flogen und flogen weit nach hinten ins Aus. Immer wieder. Ich kann es mir irgendwie immer noch nicht so richtig erklären.
Ansonsten fand ich uns aber echt ziemlich gut. Wir punkteten mit unseren Angriffen, wehrten fleißig ab, stellten sicher, legten eine saubere Annahme hin und hatten wirklich viel Spaß dabei…Fast alle!
Warum hat es dann aber trotzdem nur für einen einzigen gewonnen Satz in diesem Spiel gereicht? Ich weiß es gar nicht so genau. Gut, unsere Aufschläge, ja, aber Eberstadt hat halt einfach gut gespielt. Eben leider besser als wir und hey, selbst gegen Zeilhard (Tabellen-Zweiter!!!) haben sie sich zwei Sätze geholt. Dann sind sie eben, durch den Sieg gegen uns, nicht mehr auf dem letzten Platz der Tabelle. Ist mir jetzt aber auch gar nicht mal sooo wichtig, denn es hat mir trotzdem sehr viel Spaß gemacht, wieder einmal mit den Mädels auf dem Feld zu stehen.
Ich fand´s super!

Nur dieses Lied bekomme ich irgendwie einfach nicht mehr aus meinem Kopf…
„Bob bob bob bob bob bob bob bob bob, bob bob bob bob bob, Balu..“

Ich sollte jetzt aber besser mal aufhören und schlafen. Schließlich habe ich morgen wieder ein wichtiges Spiel. Dieses Mal mit meiner eigenen Mannschaft. Ich bin mir aber jetzt schon ziemlich sicher und sage einfach mal ganz selbstbewusst voraus, dass wir Langen mit 3:0 schlagen werden 🙂

Bis bald liebes Tagebuch.

Deine XXX+X