Motiviert reisen wir nach Breuberg, trotz misslungener Generalprobe im letzten Training. Wie jeder weiß muss es da ja schief gehen, damit der Auftritt dann tadellos läuft. Soweit zumindest die Theorie. Krankheitsbedingt sind wir leider etwas dezimiert, aber die schönsten zehn Mann sind da und somit gibt es sogar noch eine kleine Reserve. Wir wollen an der Tabellenspitze bleiben – soweit immernoch die Theorie. Erstes Spiel schiedsen – ein weiterer Eintrag von der To-Do-Liste gestrichen. Kurzes Aufwärm-Programm abspulen und zur Aufschlag-Annahme, langsam zeigt sich die Praxis. Die flache Halle ist altbekannt. Der Anfang des ersten Satzes läuft ausgeglichen. Wir trauen uns, werden aber nicht belohnt. Irgendwie steht da immer noch ein Breuberger  in der Abwehr und spielt den Ball perfekt zum Zuspieler. Ab Mitte des ersten Satzes steigt die Nervosität. Wir bleiben zwar am Ball, aber können die routinierten Breuberger mit ihrem Heimvorteil nicht unter Druck setzen, sodass der Satz mit 25:22 für die Gastgeber endete.
Was war los? Holprig und unkonzentriert startet auch der 2. Satz, Auswechslungen helfen nicht. Der Antrieb fehlt komplett, der uns am ersten Spieltag noch so beflügte. Immerhin der erste Schiedsrichter ist hoch motiviert und konzentriert sich so sehr auf seine Handzeichen, dass die Spielregeln zweitrangig werden. Der Ball war bei den Gegnern auf dem Boden? Macht doch nix, weiterspielen. Satz 2 endet nach einer wenig überzeugenden Leistung unsererseits mit 18 Punkten auf der Haben-Seite. Eigentlich können wir es besser, aber die Umstände sind gegen uns. Das unkonventionelle Spiel der technisch hochbegabten Breuberger bringt uns völlig aus dem Konzept.
Nach der deutlichen Ansprache von Koach Karsten in der 3 Minuten-Pause sollen die Gegner eigentlich noch mal davon überzeugt werden, dass sie nicht machen können was sie wollen! Da sind wir uns einig, schließlich sind wir ja doch schon ziemlich geile Menschen! Sind wir auch, nur gewonnen haben wir trotzdem nicht. Unterm Strich sollte es bis auf ein paar gute Einzelaktionen einfach nicht unser Tag gewesen sein, denn es gelang nicht mehr als in den vorangegangen Sätzen. So verloren wir auch den 3. Satz zu 20. Das ist ärgerlich, aber wie ein weiser Russe schon sagte: Einer muss immer verlieren. Das stimmt und das Verlieren muss man auch lernen. Haben wir für diese Saison jetzt von der To-Do-Liste gestrichen, so dass es am nächsten Spieltag fröhlich mit dem Siegen weitergehen kann.
Nächsten Sonntag gehts nach Reinheim, da werden alle Kräfte gebraucht!