Wissenschaftliches Tagebuch von Dr. Sheldon Cooper
Datum: Sonntag, 05.10.2014
Wetter: Sonnig. Außentemperatur 15°, Hallentemperatur -1°.
Stimmung: Horror. Ich bin krank. Um mich herum sind alle gut drauf, das nervt.
Erwartungen an den Tag: Jemand muss mir das Katzenlied singen und die Damen des VCORs sollen von meinem Platz verschwinden. Sie lachen so laut und sprechen mit hohen Stimmen. Werde versuchen das mit Schokolade zu korrigieren.
Besonderheiten: Die Zahl 20 scheint mir heute wichtig zu sein.
Bericht: Liebes Tagebuch, ich werde bald sterben, denn ich bin erkältet. Leonard, Raj und Wolowitz sind auf einer Forschungsreise und Penny weigert sich mich wegen einer Erkältung zu pflegen. Ich habe deshalb beschlossen an meinem letzten Tag etwas völlig verrücktes zu tun und mir freiwillig eine Sportveranstaltung anzusehen. In der Halle in Heusenstamm habe ich zunächst den perfekten Platz für mich berechnet, konnte ihn aber leider nicht halten, da sechs verrückte Mädchen angestürmt kamen und die bescheidenen 81 Quadratmeter die ich ausgewählt hatte übernahmen. Ich wollte schon wutentbrannt gehen und meine gebliebene Zeit noch schnell mit der Vermessung des Universums füllen, als das unglaubliche geschah! Das Katzenlied ertönte. Sofort ging es mir besser und ich wurde natürlich zum begeisterten Volleyballfan: Angetreten mit einem Kader von 12 Mädels plus einer heiseren Bazillenschleuder (habe mich fern gehalten, sie wurde vom Katzenlied nicht geheilt, muss demnach ein Alien sein) war die zweite Damenmannschaft bestens gerüstet um gegen die bekannten Gegnerinnen des TV Heusenstamms zu bestehen. Die Mannschaftsführerin machte eine deutliche Ansage und drohte, die Forschungsgelder zu kürzen, sollte jeder mehr als einen Fehler produzieren. Das Spiel begann dennoch etwas schleppend, zunächst haperte es an den Angaben, die Stärke des vergangenen Heimspieltages konnte nicht mehr erzielt werden. Die Annahme stand noch unsortiert, das Zuspiel war nicht immer klar. Im Laufe des Satzes lief es aber zunehmend besser, vor allem über die Mitte war der Angriff erfolgreich so dass der Spielstand am Ende 25:20 zeigte. Gleiches Spiel in Satz zwei, gute Aktionen, aber auch viele individuelle Fehler. Die staubige Halle verschärfte die Spielbedingungen. Wieder 25:20. Ich berechnete den Ausgang des dritten Satzes mittels Vektorrechnung und Pythagoras und kam auf….25:20. Tja, das ist eben Mathematik. Ich zweifelte selbst dann nicht an mir, als es nach einer starken Aufschlagserie der Gegnerinnen plötzlich 0:6 stand. Zahlen lügen nicht. Und tatsächlich: Der Mittelangriff turnte über das ganze Feld und machte Punkt um Punkt. Auch über außen kamen einige Brecher, die direkte Punkte erzielten. Die Abwehr stand, das Zuspiel passte. Das Ergebnis war gesichert. Die Damen bauten somit ihre Tabellenführung aus und begrüßen freudig ihren 9. Punkt. Während des Siegjubels kam es dann zu unangenehm nahen Körperkontakten mit dem Ziel sich gemeinsam auf einem Bild zu verewigen, das ist nichts für mich, ich bin unauffällig abgehauen.
VC Ober-Roden II – TV Heusenstamm 3:0 (25:20, 25:20, 25:20)
Physikalische Grüße,
dein Shelly