Und nun die Wettervorhersage für gestern, Sonntag, den 22.11.2015:

In Rödermark war es zunächst kalt. Man könnte sogar sagen: Sehr kalt. Trotz Pinguintaktik, modisch einwandfreien Halswärmern und guter Gruppendynamik kroch der Frost langsam aber sicher in alle Jacken. Nur bei Nina nicht, die hatte keine Jacke dabei. Und bei Frank auch nicht, denn der wurde innerlich noch vom Schnaps des vergangenen Abends gewärmt. Erst um kurz vor eins ging die Sonne auf: Der Schließdienst kam und öffnete die Tore zur warmen Halle. Drinnen war das Wetter besser, angenehm mild und nur gestört vom Tornado der AC/DC-Musik. Gefährdet war zum Glück niemand, aber ein bisschen Angst hatten wir Mädels der Damen 2 schon, denn unsere Gegnerinnen des Tages fluteten die Halle: Groß-Umstadt brachte gefühlt 28 Spielerinnen mit einer durchschnittlichen Körpergröße von 2,08m mit. Und dann Dudenhofen, da haben wir auch schon richtig oft den ein oder anderen Schneeball abbekommen. Wir machen uns deshalb zur Sicherheit ordentlich warm und besprechen die Taktik. Der Plan: Wir stellen uns vor, der Block von Groß-Umstadt ist die große blaue Matte, die Michi im Training für uns aufstellt. Das heißt wir rechnen damit, dass ALLES zurück kommt und stellen ganz easy eine mega sichere Sicherung. Ganz sicher.

Das Spiel beginnt, wir sind motiviert. Es ist alles noch etwas chaotisch, aber potenziell gut. Trotzdem liegen wir 0:5 hinten. Auf der Feldseite der Gegnerinnen fängt es an zu schneien, die Flocken versperren die Sicht auf unsere Aufschlagspielerinnen und wir können punkten. Endlich sind wir dabei und übernehmen die Führung. Die geben wir dann auch nicht mehr ab, der Satz endet mit nur 17 Gegenpunkten. Seitenwechsel, das ist Mist, denn jetzt schneit es bei uns! Malika macht schnell 5 Punkte am Stück, bevor wir frieren. Uns wird trotzdem kalt und beim Spielstand von 13:16 beginnt es zu Hageln. Eine Angabe nach der anderen schlägt in unser Feld ein und wir haben unsere Helme vergessen. Schnell buddelt wir uns im Schnee ein und warten, bis es vorbei ist (13:25). Nächster Satz, wie gewohnt jetzt die Schneeseite mit 5 Punkten Vorsprung zu Beginn. Aber bisher ist das ja ein Garant für den Satzgewinn. Wir geben also nicht auf und kämpfen uns zurück auf die Sonnenseite des Volleyballsports. Gute Abwehraktionen, präzise Zuspiele und starke Angriffe führen zum 25:16. Dann Satz 4, wieder Verwirrung, Angst vor neuem Hagel, viele Angabenfehler bei uns und nur 18 Punkte. Tie-Break! Hatten wir schon lange nicht mehr. Es ist ein tolles Spiel und wir wollen alle den zweiten Punkt. Nadine wirbelt vier direkte Punkte mit ihren Angaben heraus, dann müssen wir wieder alle zusammen kämpfen. Wir fühlen uns wie bei der Besteigung des Mount Everest, die Luft wird dünn, die Kräfte schwinden, aber man will keinesfalls aufgeben – und das gelingt uns auch! Satz- und Spielgewinn und damit weiter ungeschlagen an der Spitze der Tabelle und des Berges!

Die Pause reicht uns kaum zur Erholung. Im ersten Satz gegen Dudenhofen sind wir alle noch etwas neben der Spur, kurzatmig und verfroren. Das nutzen die Gegnerinnen geschickt aus und lassen uns durch platzierte Bälle ganz schön rennen. Erst beim Spielstand von 18:24 beschließen wir, jetzt auch mal so richtig was für den Sieg zu tun. Michi bekommt graue Haare, die Zuschauer sind ganz aufgeregt und die Damen aus Dudenhofen werden langsam aber sicher nervös. Wir ziehen unser Spiel durch, die Angaben von Malika sind der erste starke Angriff und im Anschluss spielen wir sauber und klar und lassen keine Zweifel übrig: Wir drehen den Satz! Am Ende steht es 27:25 und wir sind gut drauf. So machen wir dann auch gleich weiter und lassen im zweiten Satz gerade mal 9 Gegenpunkte zu. Michi ist trotzdem noch unglücklich, dabei spielen wir wirklich gut. Manchmal stellt er sich halt ein bisschen an. Er hätte wahrscheinlich lieber zu 8 gewonnen. Uns egal, wir freuen uns über eine Kiste Bier für den nächsten Spieltag und stürmen wieder aufs Feld. Dudenhofen gibt uns nochmal ordentlich Kontra, aber wir ackern was das Zeug hält und können den Satz eintüten (25:19).

Unter der Dusche ist es schön warm, draußen rieselt leise der Schnee. Michi hat sich wieder beruhigt und kann seinen Smoothie aus der sicher geschlossenen Flasche genießen. Unsere fünf Punkte nehmen wir stolz mit und bauen draußen einen Schneemann.

Und nun die Wettervorhersage für die kommenden Spieltage: Heiter bis wolkig, eventuell Regen oder Schnee mit Sonnenschein, Nebel oder schweren Unwettern. Wird sich dann zeigen.

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