Liebes Tagebuch,
endlich liege ich auf der Couch, eingemummelt in meiner Decke kann ich das Wochenende ausklingen lassen. Ein Hugo wäre jetzt nicht schlecht, doch der Kühlschrank zeigt gähnende Leere, denn den Hugo haben die Mädels und ich nach dem Spieltag platt gemacht.
Die Nacht von Samstag auf Sonntag war kurz, doch mit guter Laune im Gepäck und genug PS unterm Pobbes war ich schneller in Ober-Roden als Bibbi Blocksberg mit ihrem Kartoffelbrei!
In der Halle wuselten schon die Herren wie ein Armeisenhaufen durch die Gegend und hatten auch schon fast alles aufgebaut, so dass wir mit ein paar Handgriffen den Rest schnell erledigt hatten.
Motivation war von Beginn an direkt bei allen merklich da und Doro war beim Einspielen schon so motiviert, dass ich meine Zunge schon nach ein paar Minuten hinter mir herziehen konnte.
Unser erster Gegner war Dieburg Münster und gleich von Beginn an hatten wir die Sache fest im Griff. Dank Doros tollen Pässen sprang Michèle Angriffe, so dass sogar mehr als eine Bildzeitung unten drunter passte und sorgte für hervorragende Punkte über außen. Satz 1 ging somit klar an die Wusel-Truppe aus Ober-Roden.
Welches Kaninchen in Satz 2 über unser Feld gehüpft ist konnte sich leider keiner erklären, doch irgendwie waren wir etwas unkonzentrierter und konnten uns keinen richtigen Punkteabstand vor Münster behalten – liefen ihnen zwischenzeitlich eher hinterher. Doch wir hatten alle die Rechnung ohne Viktoria und ihren besten Freund die Netzkante gemacht. Denn Viktoria punktete fast ununterbrochen gemeinsam mit der Netzkante zusammen, so dass der Gegner keine Chance hatte diesen Beiden auch nur die Stirn zu bieten. Aber wenn eine Eggert Schwester nicht schon schlimm genug gewesen wäre, so gab es ja auch noch den Wuschelkopf Teresa, die wie auch immer sie es schaffte sich zu drehen, das Feld optimal ausnutzte und am liebsten von ihrer Position vier auf die gegenüberliegende vier zimmerte. Mit so einer Mannschaftsleistung war es ja wohl klar, dass auch Satz 2 an uns ging.
Im dritten und letzten Satz dieses Spieles hatten die Mädels aus Dieburg nicht mehr viel dagegen zu setzen und beließen es bei 14 gemachten Punkten. Doch wenn wir ehrlich sind hätten wir unser erstes Heimspiel gar nicht gewinnen können ohne die großartige Unterstützung unseres Ehren-Fans Lisa!
In der Pause der beiden Spiele berief Frank eine kurze Krisensitzung, welche ohne Krise schnell hinter uns gebracht werden konnte. Nach ein paar Sprints, im Kopf unseres Trainers und ein paar entspannten Runden warmlaufen unsererseits, starteten wir hoch konzentriert in das zweite Spiel des Tages.
Wir gaben Wald-Michelbach nicht eine Minute Zeit sich zu entfalten und putzten sie 25:8 vom Felde. Ganz egal ob links oder rechts, auf Zuruf oder einfach wie sie wollte, versenkte Nati die Bälle im dreimeter-Raum oder auf der Grundlinie.
Im zweiten Satz ging es nun primär darum die Konzentration zu behalten, was wie befürchtet gerade zu Beginn total in die Hose ging. Doch nach ein paar verbaselten Annahmen kamen wir schnell wieder zurück ins Spiel und sollte Doro einmal nicht zuspielen können, so war das überhaupt kein Problem. Denn Nadine war ja da und nahm die Sache mit ihrem perfekten Hilfszuspiel einfach selbst in die Hand. Sie verteilte die Bälle nach Lust und Laune! Am liebsten auf unsere Mannschaftskapitänin Sonja, deren Spezialität es war den Block so anzuschlagen, dass Frank kurz darauf leise fluchend ein paar Liegestütze absolvieren durfte.
Auch ich liebes Tagebuch, konnte mir heute mal ein Herz fassen und das ein oder andere Mal über die Mitte punkten und welches Problem der Gegner mit meinen Angaben hatte, konnte ich auch nicht verstehen. Doch es bleibt wie es ist: das mit der Annahme lassen wir mal lieber sein oder üben besser noch ein Weilchen dran. Aber dafür haben wir ja das dritte Eggert-Huhn in unserer Mannschaft!
Keine kann so wunderschöne Bauchplatscher machen und die Annahme nach vorne bringen wie unser Paulinchen, schön, dass du den Boden sauber hältst.
Eine Live – TV Übertragung war aus rein rechtlichen Gründen leider nicht möglich, doch das hielt Laura nicht ab, die schöne Sonne in Jamaika Sonne sein zu lassen und lieber auf der Aida ihr restliches Datenvolumen aufzubrauchen, um auch nicht einen einzigen Punkt zu verpassen. Danke an Jessi, unsere Schlumpf Mama, die die Liveübertragung im zweiten Spiel minutiös dokumentierte. Doch in unserer Runde fehlte doch noch eine… Richtig Anke! Aufgrund von Verletzung und einem sehr großen Berg an Lernstoff der noch erklommen werden musste, wollte sie eigentlich zuhause bleiben. Doch als ich nach dem 2. Spiel auf mein Handy schaute waren von den 352 Nachrichten sicher 75 Nachrichten von ihr. Was ja auch selbstverständlich ist, schließlich brauch jeder Bergsteiger mal eine Pause!
So, nun habe ich zwar keinen Hugo mehr, so tut es ein Radler eben auch!
Mädels: Ein Prost auf uns!
Eure Louisa