Rödermark, 15.11.2015
Der vergangene Sonntag – Großsportevent für den Volleyballclub Ober-Roden. Die Emotionen kochten über, die Fans hielt es kaum auf der Tribüne und die Spieler und Spielerinnen gaben ihr Bestes. Alle rasteten völlig aus. Unsere Reporterin Leonie führte im Anschluss an beide Spiele exklusive Interviews mit Spielerinnen und Funktionären beider Teams, zu sehen auch im live-Stream, für den die erste Damenmannschaft zuständig war (ab sofort zugänglich in der VCOR Mediathek):
Leonie: Ich stehe hier auf Feld 2 in der Halle in Ober-Roden! Ihr habt gerade gewonnen, wie glücklich bist du Malika?
Malika: Es geht mir bestens, ich grinse, das siehst du doch.
Leonie: Ich bin hier von einem Dauerzustand ausgegangen. Glückwunsch zum Sieg, aber bist du nicht auch unendlich enttäuscht?
Malika: Du spielst auf den Rekord an? Ich gebe zu, ich hätte es gerne geschafft! Aktuell führt Nadine mit einem Spielstand von 11:0, ich kam heute nur auf 9:0. Dass ich nicht erfolgreicher war liegt allerdings nicht an mir. Ich hatte schon früh den Verdacht, dass Nadine nicht vom Treppchen steigen will und das Spiel sabotiert.
Leonie: Kam es wirklich dazu? Gibt es Beweise?
Malika: Beweise leider nicht, aber als Spielerin spürt man das. Sie zielte mit ihren Angriffen immer genau auf den gegnerischen Libero, das ist doch ein Zeichen!
Leonie: Nächstes Mal schaffst du es!
Leonie: Hallo Herr Schneider, Sie sind der Physiotherapeut der Mannschaft, wie bewerten Sie das Spiel?
Schneider: Die Damen sind gut in den Spieltag gestartet, die Aufwärmphase wurde ordentlich durchgeführt und alle waren wach. Die Gegnerinnen vom TVD waren da etwas nachlässig, was zu Beginn des ersten Satzes sofort ausgenutzt werden konnte.
Leonie: Wieso wurde es dann doch noch knapp?
Schneider: Kleine Konzentrationsschwächen und individuelle Fehler aller Spielerinnen führten zu Unruhe auf dem Feld. Es entstanden mehr und mehr Missverständnisse und das Spiel wurde chaotisch. Zudem wurden die Spielerinnen des TVD mutiger, stärker und setzten sich durch. Der dritte Satz wurde leider verdient verloren, es fehlte an Schlagkraft und der Bereitschaft, einen Schritt mehr zu machen. Umso wichtiger, dass sich die Damen anschließend wieder sammelten und das Spiel deutlich nach Hause holten. Ein schöner Sieg.
Leonie: Toll! Haben Sie jetzt eventuell noch Zeit für eine medizinische Lymphknotenmassage?
Schneider: Leider habe ich meine Physiotherapeutenlizenz gerade nicht dabei, nächstes Mal aber ganz sicher!
Leonie: Trainer Hackel, wo sehen Sie noch Traininsgbedarf bei Ihrer Mannschaft?
Hackel: Wir müssen die nächsten Einheiten sicherlich mit viel Annahmetraining verbringen, auch die Quote der Angabenfehler war deutlich zu hoch. Aber jetzt feiern wir erstmal den Sieg, ich bin sehr zufrieden mit dem Team. Bitte lassen Sie mich jetzt in Ruhe, ich möchte meinen Smoothie genießen, bevor er wieder umgekippt wird.
Leonie: Ezgi, für dich war das zweite Spiel heute besonders emotional. Wie hat es sich angefühlt, wieder gegen die alte Mannschaft zu punkten?
Ezgi: Ich sehe die Sache entspannt. Es war ein gutes Spiel, das macht mich stolz.
Leonie: Auch ein spannendes Spiel, was war denn da los? Du musstest mittendrin ganz unvorbereitet plötzlich aufs Feld!
Ezgi: Nadine verletzte sich überraschend, es war ein Schock für alle. Ich behielt aber einen kühlen Kopf und kam schnell ins Spiel. Von der Bank brachte ich neu erfundene Gesänge mit aufs Feld, die uns sofort wieder motivierten alles zu geben. Während Draußen die Restaurierungsarbeiten an Nadine liefen, punktete ich Drinnen. Dank einer tollen Teamleistung brachte uns der Unfall nicht aus der Ruhe und wir konnten den Satz eintüten. Ein Glück, dass Nadine nicht schlimm verletzt wurde, sie konnte später sogar wieder spielen, wir waren alle erleichtert, schließlich haben wir schon eine Invalidin im Team.
Leonie: Coach Hausen, was war denn das?
Stefan: Ein Affront! Unerhört, wie hier mit mir und meinem Team umgegangen wurde!
Leonie: Bitte erklären Sie doch nochmal, wie es zur gelben Karte kam.
Stefan: Ein verspäteter Antrag, das gebe ich zu. Ich hätte die Auszeit früher nehmen sollen, aber ich war emotional gerade sehr aufgewühlt. Die gelbe Karte war übertrieben, aber gerechtfertigt.
Leonie: Und dann? Erst Rot, dann doch nicht? Also Punktverlust und dann doch nicht? Satz verloren und dann doch nicht? Und am Ende doch!
Stefan: So war es, ziemlich bitter. Die rote Karte gab es, weil ich angeblich eine dritte Auszeit beantragte. Da der zweite Antrag jedoch abgewiesen wurde, hatte ich doch noch eine übrig. Ich war verzweifelt als die Schiedsrichterin die Karte beim Spielstand 26:27 zückte. Gut, dass das Missverständnis aufgeklärt werden konnte, sonst hätte ich auch auf andere Weisen Rot gesehen. Es ist ein Jammer, dass die VCOR-Spielerin bei der Angabe die Nerven behielt und mein Team durch die lange Pause und die große Diskussion die Konzentration verlor. Das Rückspiel wird interessant!
Insgesamt ein sehr erfolgreicher Spieltag für die Damen des VCORs. Die zweite Mannschaft gewinnt beide Spiele und steht nun verdient an der Tabellenspitze. Zum Sieg trugen maßgeblich bei: Nina Birgel, Malin Krebs, Nadine Gallus, Vanessa Lentz, Janina Meinhardt, Katharina Raab, Kathrin Raake, Ezgi Simsek, Malika Waser. Außerdem beteiligt: Trainer Hackel, Physio Schneider, Ehrenfan Jenna, alle anderen Fans und Unterstützer und natürlich ICH, Leonie!