Am Samstag hatten wir unseren letzten regulären Spieltag der Saison 2011/12. Als besonderes Schmankerl wartete mit Bleischt der Gegner auf uns, welchen wir im ersten Spiel der Saison mit +15, +12 und +14; also 3:0 in Sätzen schön weggeputzt hatten. Selbst gegen Offenbach, eindeutiger Absteiger dieser Saison, hatten wir uns schwerer getan. Eigentlich eine klare Sache, aber im Lauf der Saison hatte Bleischt Heimspiele geliefert (Sieg vs. Langen/ knappe 5 Satzniederlage vs. Goldstein), die eine andere Bleischter Mannschaft vor eigenem Publikum erwarten ließen.

Für uns aber alles kein Problem, in gewohnter Manier im Mannschaftsbus schön frühzeitig losgefahren, kurz vorher noch die Nachbarschaft verängstigt und in Nieder‑Roden Parkplatzchaos verursacht, Leidtragende eine Spielerfrau, aber was soll’s.

Pünktlich um 14 Uhr waren alle Spieler in der Bleischter Halle angekommen, vor der Halle bestes Wetter, in der Halle die Stimmung gut. Einspielen lief wie immer schlecht, Angriffe ’nen Hauch besser, also alles Prima!! Oder wie einer unserer Spieler sagen würde:“ Der Braten ist in der Röhre, die Kartöffel sind aufgesetzt, das Süppchen zieht, der Pudding ist auf’m Ofen, was heißt hier PRIMA? Ein kleiner Fleck, ein Knick und schon ist der ganze Sieg gefährdet….!“

Der erste Satz war nicht schlecht, wir haben ordentlich gespielt und verdient gewonnen. Bleischt hat uns mit seinen Aufschlagfehlern netterweise aber auch in jeder halbwegs unangenehmen Situation das Leben leicht gemacht. Der zweite Satz begann gleich mit ein paar Punkten gegen uns und falls wir jemals Souveränität versprüht haben, war ab jetzt alles weg, wie auch der 2. Satz. Den dritten Satz haben wir zwar zu 20 gewonnen, aber das der Satz an uns gehen würde, war erst klar als der Bleischter Libero von seinen Mitspielern aus der Annahme genommen wurde. Inzwischen war die Tribüne mit Bleischter Ultras erster Güte besetzt und unsere gewohnte Lautstärkensouveränität gefährdet. Im vierten Satz sah es dann wieder ganz gut aus 24:20, Sprungaufschlag und…. egal, der Satz war weg und im 5. Satz alles von vorne. Die ungeraden Sätze liegen uns, wir können das, am Ende gewinnen die Guten und das ganze Geschwätz wurde ausgepackt, soll ja motivieren. Ergebnis 2:5, die Bleischter Tribüne tobt und wir ein Häufchen Elend. Was passiert dann, wir machen aus dem Nichts den Punkt zum 3:5, wechseln in unser monotones Erfolgs‑Mantra, JawOHHHHL und holen einen Punkt nach dem anderen. Seitenwechsel bei 8:6, Satz 15:10 und Spiel 3:2 an uns, ja Freunde, das kann passier’n.

Damit ist der 3. Tabellenplatz in der Landesliga gesichert, was dieser Platz uns noch bringen wird, keiner weiß es, es bleibt spannend.

Nach unserem Schiedsgericht ging’s dann zum Saisonabschluß in den aktuellen Mannschaftshorst der H1, um endlich die erste Videoanalyse unserer glorreichen Spiele zu betreiben, ist ja nie zu spät für so Sperenzchen. In der Halle wurde noch die erste Kiste geleert und auf ging’s gen Heimat.

Der ein oder andere hatte sich in unserem Mannschaftsbus aufgrund des Bierkonsums Sorgen gemacht, aber da gab’s nicht zu befürchten, der Busfahrer trinkt doch kein Alkohol – Der trinkt Clausthaler!

Angekommen im Mannschaftshorst gab’s Futter für alle, die ersten Grundsatzdiskussionen und der Coach kam endlich in angemessener Spieltagsbekleidung zur Nachbesprechung. Es wurde dann doch irgendwie eher spät und nur einer musste früh aufstehen, so is’ es.

Ergebnisse der Analysen:

  1. Es ist nie zu spät eine Abwehraktion zu beginnen
  2. den ersten Ball rüber Baggern ist Scheiße, immer!
  3. mit kurzen Bällen hatten wir die Saison nur einmal Probleme und zwar in dem einzigen Spiel in dem unser Gegner kurze Bälle gespielt haben
  4. er ist zwar vor meine Füße gefallen, aber es war eigentlich nicht meine Position (O-Ton)
  5. Unser Spiel sieht ja gar nicht mal so langsam aus
  6. geil abgewehrt und dann…. verkackt
  7. Booaaahh, hat den einer gesehen, mein Ball, wie geil, noch mal zurück – Antwort: NEIN
  8. Was heizen sie zum Beispiel, dass kann man ruhig beantworten

 

Das wär’s dann erstmal gewesen.

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