Liebes Tagebuch,

es gibt Tage, da ist es wirklich ein bisschen verhext. Am heutigen Sonntag war es einige Grad kälter als die Tage zuvor. Es sollte sogar schneien. Naja, immerhin war ich pünktlich an der Halle, um mit meinen Mädels den nächsten Heimspieltag zu bestreiten.

Doch kaum war ich an der Halle angekommen, schauten mir schon ein paar fröstelnde Sportler entgegen. Was war denn da los? – Natürlich, die Halle war noch zu. Leider ziemlich ärgerlich, da ich wollte, dass meine Mädels pünktlich um 13:00Uhr ans Netz gehen sollten. Nunja, leider kommt es manchmal anders als geplant. Nachdem uns die Hallenwärtin endlich aufschloss, die Netze und das Kuchenbuffet aufgebaut waren, und ganz wichtig, die Frisuren alle gemacht waren, konnten sich die Damen endlich warm machen. Von Beginn an hatte ich das Gefühl, dass heute nicht alle mit ihren Gedanken in der Halle waren, aber das würde sicherlich pünktlich zum ersten Spiel der Fall sein.

Im Gegensatz zu den letzten Spielen stellte ich ein wenig um. Laura im Zuspiel und Viktoria auf Außen entließ ich meine Mädels in den ersten Satz. Ob es die Mädels verwirrte, oder sie einfach noch nicht wach waren, kann ich dir im Nachhinein leider auch nicht sagen.  Es kam kein Spiel zu Stande, die Annahme kam nicht ordentlich zum Zuspieler und die Angreifer versemmelten einen Ball nach dem anderen. Nach 14 Punkten für uns, war der Satz auch schnell vorbei. Es konnte jetzt ja nur besser werden. – Hach!

Habe ich gedacht! Doch auch in Satz 2 sah das Spiel eher nach Arbeitsverweigerung als nach Volleyball aus.

Nagut, ich bin ja eher von der optimistischen Sorte, deshalb: Alle guten Dinge sind bekanntlich drei!

Endlich hatten sich die Damen auf dem Feld warm gespielt und mit großem Willen, ordentlichen Angaben und schönen Spielzügen, gewannen wir den dritten Satz. So, jetzt durfte nur nicht nachgelassen werden!

Ich bestärkte meine Mädels darin, dass wenn Sie wo weiter spielen würden auch der nächste Satz uns gehören würde. Unter lauten Anfeuerungsrufen der Spielerinnen auf der Bank und der des Publikums, kam die Sache allmählich ins Rollen, ein komfortabler Punktevorsprung wurde herausgespielt und es waren nur noch wenige Punkte die uns vom Sieg des 4. Satzes trennten. Doch es wäre nicht  meine Mannschaft, wenn sie den Gegner nicht nochmal auf 4 Punkte heran kommen lassen würden.  Aber für sowas hat ein Trainer ja glücklicherweise Auszeiten, die manchmal auch was nützen! Annahme, Zuspiel, Angriff – PUNKT!  2:2 !!

Jetzt war es Zeit wieder so Volleyball zu spielen, wie wir es können! Motivation von der ersten bis zur letzten Minute! Und siehe da? Jetzt hatten auch alle die auf dem Felde standen Lust und Laune dieses Spiel noch zu drehen. Einen  komfortablen 8 zu 2 Vorsprung wollten die Mädels aus Ober-Roden aber nicht hinnehmen, so ließen sie die Gegner noch einmal bis zum 11:11 heran kommen. Jetzt wurde es nochmals spannend. Punkt für Punkt lieferten sich die zwei Mannschaften nervenaufreibende Ballwechsel, doch zum Schluss zeigte sich noch einmal die Klasse der Mädels aus  Ober-Roden und sie gewannen den Tiebreak knapp 15:13. – Eine schwere Geburt, doch ich freue mich, dass sie die Nerven behalten haben und gerade zum Schluss wieder ordentlich Volleyball spielten.

Zum Glück gab es nun ein Päuschen, das konnten wir alle gut gebrauchen!

By the way: Mein Wichtelpartner sollte mir wirklich eine Flasche Baldrian schenken, denn die Saison ist noch lang und das werden bestimmt nicht meine letzten, „neuen“ grauen Haare für diese Saison gewesen sein.

Im zweiten Spiel ging es gegen einen bekannten Gegner: Den TV Offenbach. Auf fast jedem Vorbereitungsturnier trafen wir schon aufeinander und es waren immer gute Spiele von meiner Mannschaft.

Diesmal mit Libero bewaffnet, gingen wir in die Partie. Doch viele Abstimmungsschwierigkeiten und die fehlende Sicherung kosteten uns auch hier den ersten Satz. (19:25)

Ab dem zweiten Satz entwickelte sich ein interessantes Volleyballspiel. Doch ab der Hälfte des Satzes liefen wir den Offenbachern nur noch hinterher. Beim Stand von 16:22 kam Nadine an die Angabe und machte eine nach der anderen. Plötzlich schien der Punktestand unwichtig und die Mädels kämpften sich Punkt um Punkt vor. Und siehe da – Quelle surprise: auf einmal stand es 22:22! Leider war es uns nicht vergönnt und wir verloren diesen Satz mit 23:25.

Ärgerlich, aber jetzt war der Ehrgeiz geweckt. Sie wollten verdammt nochmal gewinnen und ich wollte es auch! Hoch konzentriert und mit vollem Einsatz spielten die Mädels im dritten Satz wirklich Volleyball (!!!) und tatatata der Sieg war unser! Ob uns wohl nochmal dasselbe gelingt wie im ersten Spiel? Jetzt bloß nicht aufhören Mädels. Satz vier wurde super spannend. Die beiden Mannschaften schenkten sich nichts und es gab mehrere Satzbälle für beide Seiten. Unter den Zurufen aller anderen VCOR Mannschaften gaben die Mädels alles, um ein weiteres Mal in den Tiebreak zu kommen. Leider war es ihnen nicht vergönnt und das Spiel ging letzten Endes 3:1 an Offenbach.

Die Traurigkeit und Enttäuschung war den Mädels wirklich ins Gesicht geschrieben und auch das ein oder andere Tränchen kullerte… Natürlich gab es einige Sätze die *hust* unter aller Sau *hust* waren, doch gerade der letzte Satz hat mir persönlich sehr gut gefallen und vielleicht war es sogar der bisher beste Satz in dieser Saison? – Ja meine Lieben, auch wenn ihr mir das nicht glauben wollt!

Kopf hoch Mädels, miese Tage gibt es bei den besten Mannschaften.  Ärgerlich, aber abhaken, weitermachen und mit VOLLGAS ins nächste Spiel starten!

Nach einem leckeren Sonntags-Gansessen bei Mutter kann ich diesen nervenaufreibenden Sonntag wenigstens etwas entspannt ausklingen lassen. Doch eins ist sicher, wir werden in dieser Woche nochmal richtig ranklotzen, damit wir dann am Wochenende unsere nächsten drei Punkte einfahren werden!

Gute Nacht liebes Tagebuch,

Dein Frank