Erst der letzte Spieltag der LK3w sollte entscheiden, wer welchen Platz auf dem Siegertreppchen einnimmt: Jugenheim, Offenbach oder wir… bereits seit einigen Spieltagen hat sich diese ‚Spitzengruppe‘ vom Rest der Tabelle abgesetzt und kämpfte um die begehrten Plätze 1-3, nicht mehr einholbar für die anderen Mannschaften.

Voller Tatendrang aber auch nervös, kamen wir also am Samstag in die Halle nach Offenbach, um auf jeden Fall Platz 2 zu sichern, sollte Jugenheim wieder erwarten verlieren (haben sie aber nicht), wäre sogar die Meisterschaft noch drin gewesen.
Die Halle war proppenvoll mit Eltern, Freunden und Bekannten der beiden Mannschaften, die alle frenetisch ihr Team anfeuerten und es war klar, dass es ein hitziges Duell werden würde:

Vizemeister- WOW! Das wär schon super- Doch genau dieser Gedanke blieb wohl nicht nur im Hinterkopf der Mädels, sondern lastete tonnenschwer auf ihren Schultern…

Start des 1. Satzes: Gleich zu Beginn schlug Offenbach kraftvoll auf und der VCOR geriet schnell in den Rückstand durch großes Probleme in der Annahme mangels Absprachen.
Meine Anweisungen hörte die Mannschaft auf dem Feld nicht, denn die Anfeuerungsrufe wurden lauter und lauter. Sarah, Maike, Marie, Jessi, Lulu und Diana flogen übers Feld und versuchten chancenlos die Bälle der Offenbacher in den Griff zu bekommen. Während Ober-Roden einen Punkt ergattert, macht Offenbach 5 Punkte und ruckzuck stand es nach 15 Minuten 11:25 für Offenbach.

Die ganze Mannschaft strahlte von Beginn des Satzes an, nicht das gewohnte Selbstbewusstsein aus, sondern ließ sich durch die Zuschauer immer wieder aus dem Konzept bringen. Unsicherheiten in der Aufstellung, keinerlei Kommunikation auf dem Feld, niemand traute sich mehr richtig Volleyball zu spielen.
Was war da los!?
Das dachten sich wohl auch die Mädels und starteten mit neuem Elan in den 2. Satz, fest entschlossen, den ersten Satzverlust aus den Köpfen zu verbannen. Mit einer tollen Angabenserie von Maike und einem Vorsprung von 8:1 wirkte der VCOR wie ausgewechselt. Doch die Offenbach-Mädels steckten nicht die Köpfe in den Sand, sondern konterten mit starken Angriffen und einer unglaublichen Abwehrleistung. Doch die Mädels hielten stetig dagegen. Hannah und Alex, die Mitte des Satzes eingewechselt wurden, brachten Ruhe aufs Spielfeld und übernahmen durch laute Ich-Rufe die notwendige Verantwortung auf dem Feld. Trotzdem verloren wir den zweiten Satz knapp mit 22:25
Dann halt 5 Sätze: Der Bann war in Satz 2 weitestgehend gebrochen und die Mädels spielten nun deutlich befreiter und selbstbewusster und es wurde klar, diesen Satz wollen wir gewinnen! Diana kratzte in der Abwehr jeden Fall, Marie stellte perfekte Bälle, Hannah verwandelte die Bälle in direkte Punkte und Jessi ließ den Gegner mit langen Angaben verzweifeln. Die Belohnung folgte nach 15 Minuten mit einem Satzgewinn (25:18).

Doch was passierte dann!? Irgendwie erinnerten sich die Mädels plötzlich wieder daran, dass es ja schließlich um die Vizemeisterschaft geht und die Halle voller gegnerischer Fans ist. Caro schaute mich verzweifelt an, Diana kicherte nervös, Maries Arme waren wie Gummi, Sarah und Lulu stand die Angst quasi mit Edding auf die Stirn geschrieben und Larissa schaute nervös zum Gegner. Und die Souveränität des 3. Satzes???? Die war plötzlich weg =(

Der nächste Satz startete auf Augenhöhe, doch die Aufmerksamkeit meiner Mädels ließ dann schnell wieder nach, und die Eigenfehler stiegen. Mehrere kleinere Beschwerden über die lauten Zuschauer, seltsame Entscheidungen des Schiedsgerichtes und die eigene grenzenlose Nervosität, brachte die Mädels an ihre Grenzen. Offenbach schien den Satzverlust locker weggesteckt zu haben und fest entschlossen, den Meistertitel zu holen, während meine Mädels scheinbar nicht gewinnen

wollten. Zu groß war die Angst, Vizemeister zu werden und der vierte Satz ging mit 25:16 an Offenbach, die an diesem Tag klar besser waren als wir.

Enttäuschung?
Nö eigentlich nicht- Offenbach hat an diesem Tag einfach souveräner und ruhiger gespielt und wir beenden unsere Saison auf dem dritten Platz- Bronze! Für mich eine kleine Sensation

Fazit zur Saison:
Ich kam als Trainerin kurz vor Saisonbeginn, für mich und die Mädels war die Situation neu, ich forderte viel aber die ersten drei Saisonspiele wurden verloren- doch ab dem 4. Spieltag war der Knoten geplatzt, dank harter Trainingseinheiten und großem Einsatz der Spielerinnen, schafften wir das Wunder von Ober-Roden und gewannen 12 Spiele in Folge. Eine unglaubliche Leistung der Mädels, die innerhalb der Saison große Fortschritte gemacht haben. Ich bin sehr stolz auf diese Mannschaftsleistung und freue mich wahnsinnig über den 3. Platz. Noch mehr aber freue ich mich, dass ein wunderbar harmonisches Team entstanden ist, das mit viel Freude und Engagement dabei ist.
Ab nächster Woche starten wir dann in die Saisonvorbereitung für die kommende Saison….mal sehen, was noch so geht =)

2014-03-15-wJ-Bericht

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