Was schön daran ist, wenn man Turniersieger wird:
– Man gewinnt den ganzen Tag.
– Man bekommt einen coolen Preis…
– …und den meisten Applaus.
Was nicht schön daran ist, wenn man Turniersieger wird:
– Man darf erst als letztes duschen…
– …und dann leider kalt.
Nach dieser bitterkalten Erfahrung dachten wir uns in Marburg, ach, lass doch auch mal andere siegen, wir wollen uns schließlich beliebt machen, damit unser eigenes Turnier im Oktober gut besucht wird.
Morgens, halb acht in Deutschland, da darf man leider noch kein Knoppers essen. Gut, dass wir Kontakte zur Bäckereifachverkäuferinnenmafia haben. Nachdem das Auto vollgeladen und das Frühstück gesichert ist geht es auf unserer Privatautobahn mit gefühlt 300Sachen los nach Marburg. Sagenhafte 15 Minuten vor der Zeit kommen wir an und bauen uns erstmal ein Matzratzenlager für den Tag. Klar, dass wir dabei immer bedenken, dass man in der Halle nicht essen darf, auch keine Chips und keine Wurst, VERDAMMT NOCHMAL! Doof, dass Laura ebenfalls Kontakte zur Mafia hat und ihr ziemlich reichhaltiges Diebesgut echt lecker aussieht. Wir halten uns immerhin an die Glasflaschenregel, fast.
Spielerisch läuft es nach dem Frühstück direkt ziemlich gut, die Aufsteiger fetzen und irgendwie sind wir alle gut drauf. Nur der Balusound lässt noch zu wünschen übrig, wir sind eben doch kein Chor. In der Vorrunde müssen wir nur eine einzige Niederlage einstecken, gegen eine Mannschaft aus der BOL, die sich trotzdem schwer mit uns tut. Immerhin haben wir einen Tie-Break errungen und gezeigt, dass wir Potenzial haben.
Vielleicht sollten wir uns etwas auffälliger kleiden, damit die Gegner eingeschüchtert werden. Dann findet uns vielleicht auch die Turnierleitung beim Schiedsgericht und muss uns nicht mehr zehnmal ausrufen, obwohl wir schon da sind. Ja, wir hätten auch deutlicher auf uns aufmerksam machen können, aber wir haben immerhin sanft gewunken und freundlich gelächelt.
Nach einem kurzen Schläfchen und ein paar Runden auf dem Verkehrsübungsplatz geht es in der Zwischenrunde weiter. Wir nutzen das Turnier voll aus und spielen einfach aus Prinzip drei Sätze – alles Absicht! Macht ja auch nichts, hauptsache wir gewinnen am Ende und das klappt. Im Endspiel um Platz 5 wirds dann plötzlich doch irgendwie noch knapp, aber mit Hilfe von „bopbopbopbobobopp“ und „ooooiiiiiiuohhh“ schaffen wir es – natürlich im dritten Satz, wäre ja sonst auch langweilig.
Wir dürfen duschen – warm! Leider hat ganz Marburg wohl kein Wasser mehr in den Leitungen und Wasserdruck wird auch überbewertet. Ein Sommerregen wäre vielleicht effektiver gewesen, aber nicht so lustig. Dafür gibts ausnahmsweise mal genug Steckdosen und Spiegel, besser als nichts und frau kann eben nicht immer alles haben.
Nach der Siegerehrung und zwei Fläschen Sekt machen wir uns müde aber zufrieden auf den Heimweg. Unüblicherweise könnenwir auf der ganzen Strecke keinen MC Donalds entdecken. Komisch. Manchmal ist es einfach höhere Gewalt, wie bei der Musikauswahl im Auto. Aber gut, auch Gott hat mal Hunger, also haben wir doch noch einen gefunden.
Jetzt haben wir uns ein Knoppers verdient, egal was Deutschland sonst so macht. Wir freuen uns auf die Saison, denn wir können was – Balu!